Eine artgerechte Ernährung ist für Meerschweinchen immens wichtig. Gerade in der Haustierhaltung sollten sie, um fit und gesund zu bleiben, ein nährstoffreiches Futter bekommen.
Da die Tiere einen sensiblen Verdauungstragt haben, ernähren sie sich natürlicherweise vor allem von rohfaserreichen Pflanzen.
Deutlich seltener bzw. nur in Ausnahmefällen stehen Körner und Samen auf dem Speiseplan, denn die Meerschweinchen können diese nicht besonders gut verdauen.
Warum Getreide und Körner nicht auf den Ernährungsplan von Meerschweinchen gehören
Besonderheit der Verdauung bei Meerschweinchen
Der Verdauungstrakt von Meerschweinchen ist so beschaffen, dass er rohfasserreiche Nahrungsbestandteile benötigt, um zu funktionieren. Der Magen besteht beispielsweise nur aus wenigen Muskeln.
Es ist daher notwendig, dass Meerschweinchen rund um die Uhr fressen können, damit die neue Nahrung die alte sozusagen nachschiebt.
Dieser sensible Verdauungstrakt ist nicht dafür ausgelegt, Körner und Samen zu verdauen. Auch andere Kohlenhydrate wie beispielsweise Brot oder Knabbersnacks aus Getreide eignen sich nicht. Sie würden nahezu unverdaut wieder ausgeschieden werden. Das wiederum hat den Nachteil, dass der Körper keinerlei Nährstoffe aus diesen Körnern und Samen zieht.
Folgen bei Ernährung durch Getreide
Ernähren sich die Meerschweinchen also nur von diesen Produkten, kann es auf lange Sicht zu einer Unterversorgung mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen und infolgedessen zu Folgeerkrankungen kommen.
Abgesehen davon kann der Verdauungstrakt in Mitleidenschaft gezogen werden.
Gesunde Alternative zur Getreide
Auf dem Ernährungsplan für Meerschweinchen sollten daher in erster Linie rohfasserreiche Futtermittel wie Heu und Frischfutter stehen.
Darf ich überhaupt Trockenfutter an meine Meerschweinchen verfüttern?
Grundsätzlich besteht natürlich die Möglichkeit, den Meerschweinchen Trockenfutter anzubieten. Dieses sollte jedoch kein Getreide und keine Körner enthalten. Trockenfutter aus getrockneten Kräutern, Gräsern, Obst und Gemüse ist okay.
Wenn Sie Getreide gelegentlich und nur in kleinen Mengen füttern, ist dies ebenfalls in Ordnung. Sie sollten aber darauf achten, dass eine rohfaserreiche Nahrung an erster Stelle steht.
In welchen Fällen Getreide für Meerschweinchen gefährlich werden kann
Wie erwähnt, schaden kleine Mengen an Getreide und Körnern nicht, solange ausreichend anderes Futter und vor allem Heu angeboten wird.
Jedoch sollten Sie es vermeiden, Roggen oder Weizen zu verfüttern. Diese Getreidesorten vertragen Meerschweinchen nur sehr schlecht. Während Sie andere Getreidesorten in Ausnahmefällen füttern können, sollten Weizen und Roggen niemals auf dem Speiseplan der Meerschweinchen stehen.
Wenn Sie unbedingt Getreide zufüttern möchten, was nicht notwendig ist, dann achten Sie darauf, dass es sich um Getreidekörner handelt. Gemahlene Körner oder gepresstes Getreide haben keinerlei Struktur mehr, sodass es dem Verdauungstrakt der Meerschweinchen noch schwerer fällt, diese zu verdauen.
Achten Sie darauf, nur Getreide mit Spelz zu verfüttern. Spelz ist ein kleines, feines Blatt, das das Korn einschließt. Hierdurch wird das Getreide zumindest etwas besser verdaulich.