Meerschweinchen sollten immer in der Gruppe – oder zumindest zu zweit – gehalten werden. Da kann es zu Rangkämpfen kommen, die zu Bisswunden führen. Außerdem besteht generell die Gefahr von Verletzungen, denn diese können nicht ausgeschlossen werden, egal, wie vorsichtig Sie auch sind. Kommt es zu Wunde, sollten Sie schnell handeln. Aber wie kann man Wunden bei Meerschweinchen behandeln?
Kann ich Wunden beim Meerschweinchen selbst behandeln?
Ob Sie die Wunde beim Meerschweinchen selbst behandeln können oder nicht, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Grundsätzlich möchten wir Ihnen jedoch raten, bei jeder Form von Wunde vorsorglich den Tierarzt aufzusuchen.
Handelt es sich nur um einen kleinen Kratzer oder um eine oberflächliche Wunde, können Sie diese unter Umständen selbst behandeln. Dafür ist zunächst eine gründliche Säuberung notwendig. Tragen Sie danach am besten mit einem Wattestäbchen eine Salbe auf, die gleichzeitig desinfizierend wirkt.

Wichtig!
Befindet sich die Wunde an einer Stelle, die permanent verschmutzt wird, sollten Sie dem Tier zusätzlich einen Verband anlegen.
In welchen Fällen Sie unbedingt den Tierarzt aufsuchen sollten
Es gibt einige Situationen, in denen Sie unbedingt den Tierarzt aufsuchen sollten, um die Wunde behandeln zu lassen:
- Wenn es sich um eine tiefe Wunde handelt
- Wenn es sich um eine stark verschmutzte Wunde handelt. In diesem Fall kann es sein, dass der Tierarzt vorsorglich Antibiotika verschreibt
- Wenn das Meerschweinchen von einem anderen Meerschweinchen oder Tier gebissen wurde
- Wenn die Wunde stark blutet und eventuell genäht werden muss
Wichtig!
Auch nach der Behandlung durch einen Tierarzt sollten Sie die Wunde so lange im Auge behalten, bis sie vollständig abgeheilt ist.
Durch Kontrolle stellen Sie sicher, dass Sie beispielsweise auftretende Entzündungen, Verkrustungen oder auch Abszesse schnell erkennen, sodass diese behandelt werden können.
Wodurch ist die Wunde entstanden?

Es ist wichtig, dass Sie zudem herausfinden, wie die Wunde entstanden ist. Gerade bei Bisswunden können sich sehr schnell Keime und Krankheitserreger in der Wunde sammeln, sodass dies ernsthafte gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann. Dies ist beispielsweise auch der Fall, wenn sich das Meerschweinchen eine Verletzung zuzieht, bei der es mit Rost in Berührung gekommen ist.
Außerdem sollten Sie die Entstehung der Wunde auch deshalb kennen, um die potenzielle Gefahrenquelle zukünftig zu beseitigen.
Verletzungen vorbeugen
Vorbeugen ist besser als Heilen – das gilt auch in diesem Fall. Es ist daher wichtig, dass Sie Gefahrenquellen am besten komplett vermeiden. Typische Gefahrenquellen sind beispielsweise:
- Häuser mit zu kleinen Ein- und Ausgängen, in denen sich die Tiere Quetschungen zuziehen können
- Nägel und Schrauben, die nicht komplett versenkt sind und daher aus den Gegenständen schauen
- Gegenstände, die splittern können
- Treppen und zu hohe Podeste, von denen die Tiere herunterfallen können

Stellen Sie zudem fest, dass es innerhalb der Gruppe ein Meerschweinchen gibt, welches die anderen Tiere permanent terrorisiert, ist es zudem sinnvoller, eine neue Gruppe zu suchen, in welche sich dieses Tier besser integrieren kann.
Andernfalls besteht das Risiko, dass es unverhältnismäßig oft zu gefährlichen Beißattacken kommt. Gelegentliche Rangkämpfe sind jedoch vollkommen normal. Sie sollten auch zugelassen werden, damit die Tiere sich innerhalb der Gruppe arrangieren können.