Das Foto zeigt ein Meerschweinchen beim Tierarzt. Auf dem Foto ist auch eine Spritze zu sehen.New Africa / shutterstock.com

Meerschweinchenlähme – was ist das?

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Die Meerschweinchenlähme ist eine Erkrankung, die zum Glück nur selten auftritt. Tiere, die davon betroffen sind, haben jedoch kaum Überlebenschancen. Deshalb sollten Sie, wenn Sie den Verdacht auf eine bestehende Meerschweinchenlähme haben, umgehend den Tierarzt aufsuchen, um das Tier behandeln zu lassen.

Was ist die Meerschweinchenlähme?

Bei der Meerschweinchenlähme handelt es sich um eine Virusinfektion, die in den meisten Fällen tödlich endet. Übertragen wird sie durch den Poli- oder den Retrovirus, und zwar als Tröpfcheninfektion.

Nach der Ansteckung dauert es etwa eine bis vier Wochen, bis die ersten Lähmungserscheinungen auftreten. Diese sind zu vergleichen mit den Symptomen einer Kinderlähmung.

Wichtig!

Stellen Sie fest, dass eines oder mehrere Tiere erkrankt sind, sollten Sie sich im ersten Schritt umgehend zum Tierarzt begeben und die erkrankten Tiere gleichzeitig von der Gruppe separieren. Die Dauer der Quarantäne sollte mindestens sechs Wochen betragen.

Meerschweinchenlähme Symptome

Die auftretenden Symptome sind zum großen Teil sehr unspezifisch, vor allem in der ersten Phase der Erkrankung. Deshalb fällt es Ihnen möglicherweise schwer, überhaupt zu bemerken, dass es dem Tier nicht gut geht. Später werden die Symptome jedoch spezifischer.

Die Meerschweinchenlähme geht in der Regel mit den folgenden Symptomen einher:

  • Antriebs- und Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Atembeschwerden
  • Gangveränderungen
  • Krampfartige Zuckungen und Zittern beim Laufen
  • Lähmungserscheinungen
  • Umkippen
  • Inkontinenz
  • Nachziehen der Hinterbeine
  • Starke Schmerzen durch Rückenmarksentzündungen
  • Erschlaffte Muskeln

Eine Gewichtsabnahme beim Meerschweinchen ist immer ein schlechtes Zeichen und sollte deshalb ernstgenommen werden. Fressen Meerschweinchen nicht mehr, kann dies innerhalb weniger Stunden lebensgefährlich werden.

Das hängt damit zusammen, dass der Verdauungstrakt der Tiere nur funktioniert, wenn alle paar Minuten neues Futter nachgeschoben wird.

Wie erfolgt die Diagnose der Meerschweinchenlähme?

Leider ist es bislang nicht möglich, eine eindeutige Diagnose zu stellen, denn ähnlich wie bei der Tollwut, lässt sich der Erreger erst nach dem Tod feststellen, und zwar auch nur dann, wenn gezielte Untersuchungen am Gehirn oder am Rückenmark durchgeführt werden.

Wichtig!

Bei der Haltung mehrere Meerschweinchen sollte das erste verstorbene Tier unbedingt bezüglich des Erregers untersucht werden. Das ist wichtig, um die anderen Tiere zu schützen.

Eine korrekte Diagnose zu stellen, ist auch für viele Tierärzte nicht leicht, denn die Symptome können auch auf zahlreiche andere Erkrankungen zutreffen.

So glauben viele Tierärzte beispielsweise, dass es sich um die Meerschweinchenlähme handelt, wenn das Tier in Wirklichkeit jedoch an einem Knochenbruch, an einer Verstauchung oder an einer Nierenentzündung leidet. Auch der E. Cuniculi Erreger kann hinter den Symptomen stecken.

Um andere Erkrankungen auszuschließen, wird der Tierarzt Blut abnehmen und Röntgenuntersuchungen durchführen.

Welche Behandlung erfolgt bei der Meerschweinchenlähme?

Die Meerschweinchenlähme kann leider nicht behandelt werden. Das bedeutet, dass die meisten Tiere innerhalb weniger Tage nach Auftreten der ersten Symptome versterben. Grund hierfür ist ein akutes Organversagen.

Wurden andere Erkrankungen ausgeschlossen und ist sich der Tierarzt sicher, dass es sich um die Meerschweinchenlähme handelt, sollte das Meerschweinchen nicht unter Schmerzen leben müssen, sondern ggf. eingeschläfert werden.

Wie kommen die Meerschweinchen mit dem Erreger in Kontakt?

Die Übertragung des Erregers erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion. Deshalb können sich Tiere unter anderem durch direkten Kontakt zu einem erkrankten Tier oder auch durch dessen Ausscheidungen anstecken. Außerdem ist es möglich, dass die Infektion über die Plazenta erfolgt.

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