Wenn Sie sich für die dauerhafte Außenhaltung von Meerschweinchen entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass die Tiere stets optimal geschützt sind. Dies gilt nicht nur für den Schutz vor Fressfeinden, sondern auch vor allen möglichen Witterungsbedingungen und Temperaturen.
Deshalb ist es wichtig, dass das Außengehege mit einem wetterfesten, robusten und gemütlichen Stall kombiniert wird. Aber wie nun das Meerschweinchen Außengehege einrichten?
Aufbau Meerschweinchen Stall im Außengehege
Eines vorab: Meerschweinchen kuscheln normalerweise nicht miteinander. Sie leben zwar gern in einer Gruppe, mögen es aber in der Regel nicht, sich zu berühren.
Deshalb ist es wichtig, dass jedes Meerschweinchen seinen eigenen Rückzugsort innerhalb des Außengeheges bekommt. Kleine Häuser eignen sich jedoch nicht, da sich im Sommer die Hitze extrem darin stauen kann.
Integrieren Sie daher andere Unterschlupfmöglichkeiten wie beispielsweise Brücken, Tunnel oder Plateaus in das Außengehege. Auch diese dienen als Rückzugsort.
Wichtig!
Es sollten mindestens genauso viele Unterschlupfmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wie Meerschweinchen im Gehege leben.
Dennoch ist es wichtig, in das Gehege gleichzeitig einen großen Stall zu integrieren. Wird es im Winter bitterkalt, gibt ein geräumiger Stall den Tieren die Chance, sich gegenseitig zu wärmen, ohne sich dabei jedoch berühren zu müssen.
Wie groß sollte der Stall sein?
Der Stall sollte so groß sein, dass die Tiere ihn problemlos mit ihrer Körperwärme beheizen können, ohne zu eng beieinander zu liegen. Es hängt also ein wenig von der Rasse und von der Anzahl der Meerschweinchen ab, wie groß der Stall ausfallen sollte.
Verschiedene Stallbereiche
Meerschweinchen Außengehege einrichten: Ideal ist es, wenn der Stall selbst in verschiedene Bereiche unterteilt ist. Die Meerschweinchen sollten darin alle lebenswichtigen Utensilien finden, falls sie den Stall im Winter nicht verlassen möchten, um im Freigehege herumzulaufen.
Am besten untergliedert sich der Stall in die folgenden Bereiche:
Schlafplatz
Der Schlafbereich muss groß genug sein, damit alle Tiere Platz haben, ohne sich zu berühren, aber klein genug, damit die Meerschweinchen ihn erwärmen können.
Futterplatz
Meerschweinchen müssen rund um die Uhr fressen und brauchen daher immer Zugang zu frischem Futter, Heu und Wasser. Deshalb sollte sich die Futterstelle nicht nur im Außengehege, sondern auch direkt im Stall befinden. In einigen Fällen ist es sinnvoll, zwei separate Futterbereiche einzurichten.
Platz für Auslauf
Ist es den Meerschweinchen im Außengehege während der Wintermonate zu kalt, sollte der Stall genug Platz bieten, damit sich die Tiere auch dort artgerecht bewegen können.
Die Toilette
Meerschweinchen sind reinliche Tiere, die normalerweise einen Bereich als Toilette auswählen und diesen dann für alle Geschäfte, egal ob groß oder klein, aufsuchen.
Haben Sie diesen Bereich ausfindig gemacht, können Sie diesen bewusst mit einer geeigneten Einstreu versehen, die sich leicht reinigen lässt. Auch der Einbau einer Meerschweinchen Toilette ist denkbar.
Verschiedene Ein- und Ausgänge
Meerschweinchen sind Fluchttiere, die sich in einer Gefahrensituation blitzschnell zurückziehen können sollten. Deshalb ist es wichtig, dass der Stall immer über mehrere Ein- und Ausgänge verfügt.
Schon gewusst?
Die Ein- und Ausgänge sollten einen Durchmesser von mindestens 13 Zentimetern aufweisen, damit die Meerschweinchen nicht darin stecken bleiben können.
Der Meerschweinchenstall im Außengehege im Sommer
Im Sommer kann es sehr heiß werden, weshalb es wichtig ist, dass der Stall ausreichend isoliert ist, um die Wärme draußen zu halten. Sie können diese Dämmung jederzeit nachrüsten.
Außerdem empfiehlt es sich, für die Sommermonate auch im Freigehege einige schattige Plätze zu schaffen. Dies gelingt beispielsweise durch den Einsatz von Pflanzen, Dächern oder Sonnensegeln.
Der Meerschweinchenstall im Außengehege im Winter
Im Winter benötigen die Meerschweinchen einen besonderen Kälteschutz. Zwar haben die Tiere dickes Fell, dieses schützt sie jedoch nicht gut genug, vor allem dann nicht, wenn Minusgrade herrschen. Auch in diesem Fall ist daher auf eine optimale Isolation zu achten, die die Kälte abhält.
Gleichzeitig können Sie es den Meerschweinchen während der Wintermonate durch einige zusätzliche Details etwas gemütlicher machen.
Heizelemente im Winter
Wird es im Stall im Winter zu kalt, können Sie beispielsweise tiergerechte Heizstrahler oder Heizmatten verwenden, um für mehr Wärme zu sorgen. Idealerweise werden diese Heizer so integriert, dass sich die Meerschweinchen bei Bedarf auch der Wärme entziehen können.
Wichtig!
Ein Heizstrahler sollte nicht permanent den kompletten Stall beheizen, sondern nur einzelne Bereiche.
Zusätzlicher Schutz des Daches
Im Winter treten vermehrt Schnee und Nässe auf, weshalb das Dach möglicherweise anfälliger wird. Sie sollten es daher bei Bedarf zusätzlich schützen, beispielsweise indem Sie vorübergehend eine wasserabweisende Plane darüber spannen.
Schutz der Futter- und Wassernäpfe im Stall
Damit Futter und Wasser während der Wintermonate nicht einfrieren, ist es wichtig, die Näpfe frei von Eis zu halten. Zu diesem Zweck werden spezielle beheizbare Näpfe angeboten.
Wenn Sie hierfür kein Geld ausgeben möchten, ist dies auch kein Problem. Sie können dann einfach regelmäßig warmes Wasser nachfüllen und darauf achten, dass wässriges Futter sofort entfernt wird, wenn die Meerschweinchen es nicht gleich fressen.
Pflanzen für den Winter
Sofern die Meerschweinchen im Winter lieber im Stall leben als ins Außengehege zu wandern, ist es sinnvoll, vorübergehend auch im Stall einige leckere Pflanzen aufzustellen. Diese dienen als zusätzlicher Schutz und als leckere Nahrungsquelle.
Am besten eignen sich Topfpflanzen wie Küchenkräuter. Wichtig ist jedoch, dass es sich um Bio-Kräuter handelt, deren Erde nicht gedüngt wurde.
Die passende Einstreu für den Stall im Außengehege
Es gibt zahlreiche Einstreu-Arten, die für den Stall im Außengehege verwendet werden können. Welche Sie verwenden, sollten Sie am besten individuell testen, denn die meisten Meerschweinchen finden schnell ihren persönlichen Favoriten.
Falls möglich, können Sie auch verschiedene Einstreuarten miteinander kombinieren, denn dies sorgt für mehr Abwechslung. Auf diese Weise können zudem stachelige Einstreuarten wie beispielsweise Stroh mit angenehmen Varianten wie Hanfstreu kombiniert werden.
Wichtig ist selbstverständlich, die Einstreu täglich von Kot-, Urin- und Futterresten zu befreien und einmal alle ein bis zwei Wochen eine Grundreinigung durchzuführen, bei der die komplette Einstreu erneuert wird.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, eine staubarme Einstreuart zu wählen.
Einrichtungsgegenstände selbst bauen
Selbstverständlich müssen Sie nicht alle Einrichtungsgegenstände für den Stall im Außengehege teuer kaufen. Einige Dinge lassen sich auch problemlos selber bauen. Als Futter- und Wassernäpfe können zudem Geschirr oder Schüsseln aus Ton oder Stein verwendet werden.
Auch Spielzeuge lassen sich mit ein wenig Geschick selbst bauen. Wandeln Sie beispielsweise einen herkömmlichen Ast in ein Futterspielzeug um, indem Sie Obst- und Gemüsestückchen daran aufspießen.