Ein Meerschweinchen Außengehege kann dem Meerschweinchen ein wahres Paradies bieten. Schließlich finden sich die Tiere in einem artgerechten Lebensraum wieder. Damit sie dort optimal geschützt sind, sollten Sie einige wichtige Details beachten, wenn Sie das Meerschweinchen Außengehege selber bauen.
Richtige Größe & passender Standort
Im ersten Schritt beim Bauen des Meerschweinchen Außengeheges sollten Sie den passenden Standort finden. Perfekt ist ein halbschattiger, ruhiger Ort fernab von der Straße.
Außerdem sollte das Gehege groß genug sein, um allen darin lebenden Meerschweinchen ausreichend viel Platz und einen artgerechten Lebensraum zu bieten. Für zwei bis drei Meerschweinchen empfiehlt sich eine Grundfläche von ca. zwei Quadratmetern. Für jedes weitere Meerschweinchen sollte ein halber Quadratmeter Grundfläche hinzugerechnet werden.
Wichtig!
Mindestmaße, die nicht unterschritten werden dürfen. Selbstverständlich dürfen Sie das Gehege auch deutlich größer gestalten, denn je größer, desto besser ist es für die Tiere.
Die passenden Baumaterialien
Meerschweinchen Außengehege selber bauen: Am besten verwenden Sie für den Bau des Außengeheges artgerechte Materialien, die sich leicht verarbeiten lassen, jedoch den größtmöglichen Schutz bieten. Hierzu gehören Holz, Metall und Draht bzw. Gitter.
Beachten Sie bezüglich der Baumaterialien Folgendes:
- Verwenden Sie ausschließlich starkes, unbehandeltes Holz
- Benutzen Sie einen punktverschweißten, verzinkten, kleinmaschigen Draht, der nagersicher ist. Volieredraht eignet sich besonders gut, während Nagerdraht weniger gut geeignet ist
- Wenn Sie mit einem Gitter arbeiten, kombinieren Sie dieses am besten mit einem Draht, um zu große Strebenabstände zu vermeiden
- Für das Dach können auch Platten aus Metall, Holz oder Kunststoff zum Einsatz kommen
Ein Meerschweinchen Außengehege bauen – Praxistipps
Für den Bau eines Meerschweinchen Außengeheges sind vor allem drei Faktoren wichtig:
- Es sollte ein geräumiges, artgerechtes, sicheres Gehege entstehen
- Das Gehege muss absolut ein- und ausbruchsicher sein, um die Meerschweinchen vor potenziellen Fressfeinden zu schützen
- Das Gehege muss robust sein, um die größtmögliche Sicherheit zu bieten
Es empfiehlt sich daher, beim Bau folgendermaßen vorzugehen:
Boden des Geheges bauen
Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, den Boden für ein Meerschweinchen Außengehege zu bauen. Wichtig ist, dass das Gehege überhaupt über einen solchen verfügt, denn Fressfeinde wie Marder oder Füchse graben sich gern unter dem Gehege durch, um hinein zu gelangen.
Möglichkeiten für die Bodengestaltung:
Geschlossener Boden, der direkt mit dem Gehege verbunden ist
- Wenn Sie beispielsweise ein Außengehege aus Holz und Draht bauen, können Sie den Rahmen fest mit einer Bodenplatten aus Holz verbinden, sodass das Gehege von keiner Seite aus und erst recht nicht von unten zugänglich ist.
Drahtgeflecht in den Boden integrieren
- Eine weitere Variante ist es, wenn Sie ein Drahtgeflecht in den Boden einsetzen. Hierzu müssen Sie zunächst eine Bodenschicht von mindestens 30 Zentimetern Tiefe im Bereich der gesamten Grundfläche abtragen.
- Legen Sie nun das Gitter hinein. Anschließend wird das Gerüst des Geheges gebaut und die „Außenwände“ aus Draht werden mit dem Bodendraht verbunden. Danach können Sie das Gehege mit Erde auffüllen und den gewünschten Bodenbelag verlegen.
Gepflasterter Boden
- Auch Pflastersteine oder noch besser schwere Gehwegplatten eignen sich als Boden für das Außengehege. In Beton gesetzt sind die Steine schwer genug, sodass die Fressfeinde sie nicht ausheben können.
Grundgerüst aus Holz oder Metall bauen
Nach dem Bau der Bodenplatte können Sie sich an den Bau des Grundgerüstes machen. Dieses besteht im besten Fall aus einer Kombination von Metall und Draht/Gitter oder aus Holz und Draht/Gitter.
GerardLee / shutterstock.comZunächst bauen Sie das Gerüst nach Ihren Vorstellungen auf. Sie errichten also die Pfosten. Diese sollten stabil genug sein, um die Last des gesamten Geheges zu tragen, und zwar auch dann, wenn eine zusätzliche Schneelast vorhanden ist. Die Pfosten müssen also stark genug sein und dürfen nicht zu weit auseinander stehen.
Unser Tipp!
Für mehr Stabilität können Sie Pfosten aus Holz in einbetonierte Bodenhülsen setzen.
Verdrahten Sie das Gehege entweder mit einem stabilen Volieredraht oder mit einer Kombination aus Gitter und Draht.
Achtung!
Der Draht muss vollständig an der Konstruktion befestigt werden, denn Marder und Wiesel können sich durch jede noch so kleine Lücke quetschen.
An den Ungezieferschutz denken
Ein weiterer wichtiger Fakt ist der Ungezieferschutz, denn Fliegen und andere Insekten, aber auch Mäuse können Krankheiten übertragen. Es empfiehlt sich daher, im Außenbereich des Geheges zusätzlich ein Fliegengitter zu installieren. Sie erhalten dieses auf Rolle als Meterware und können es beliebig anpassen.
Das Dach bauen
Für den größtmöglichen Schutz von oben sollte das Meerschweinchen Außengehege zudem mit einem robusten Dach versehen werden. Sie können hierfür einen starken Draht oder ein Gitter verwenden.
Es ist jedoch sinnvoll, zumindest einen Teilbereich mit einem geschlossenen Material zu versehen. Scheint die Sonne oder regnet es, können sich die Meerschweinchen in diesen überdachten Bereich zurückziehen.
Auch das Dach sollte an allen Seiten lückenlos mit den Seiten verbunden sein, um Fressfeinden keine Chance zu geben, in das Gehege einzudringen.
Achtung!
Ein einfaches Netz eignet sich daher absolut nicht für das Meerschweinchen Außengehege.
Fenster und Türen sichern
Alle Fenster und Türen sollten gegen Einbrecher gesichert werden, denn es kommt leider immer öfter vor, dass nachts auch Menschen in die Gehege eindringen und sich an den Tieren zu schaffen machen. Am besten statten Sie daher Fenster und Türen mit entsprechenden Schlössern aus.
Das Meerschweinchengehege sollte begehbar sein
Meerschweinchen sind recht klein, was dazu verleitet, dass ein Stall oft sehr niedrig errichtet wird. Spätestens bei der Reinigung werden Sie jedoch feststellen, dass es ungemütlich und unnötig kompliziert wird, wenn Sie im Stall nur kriechen können.
Es ist daher sinnvoll, den Stall hoch genug zu errichten, damit Sie ihn jederzeit problemlos betreten können. Hierdurch gestaltet sich die Reinigung kinderleicht und Sie können auch Wartungsarbeiten komfortabel durchführen.
