Sie überlegen, für die Außenhaltung einen Meerschweinchenstall selber zu bauen, können sich aber nicht zwischen den verschiedenen Varianten entscheiden oder wissen schlichtweg nicht, welche Möglichkeiten es gibt? Nachfolgend erfahren Sie es.
Grundlegende Überlegungen für den Meerschweinchenstall Bau im Freien
Es gibt einige Faktoren, die Sie schon vor dem Bau des Meerschweinchenstalles beachten sollten, damit das Projekt zum Erfolg wird und die Tiere sich in ihrem neuen Gehege wohlfühlen.
Der richtige Standort
Ehe Sie mit dem Bau des Stalles beginnen, sollten Sie zunächst überlegen, welcher Standort sich am besten eignet. Meerschweinchen können sich leicht gestresst fühlen, weshalb Sie einen ruhigen Platz auswählen sollten. Dieser sollte zudem im Halbschatten liegen, sodass die Tiere die Wahl haben, ob sie sich gerade sonnen möchten oder nicht.
Ausreichend Platz schaffen
Des Weiteren sollten Sie von Anfang an wissen, wie viele Meerschweinchen Sie in Ihrem neuen Gehege halten möchten, denn hiernach richtet sich die Größe des Stalles.
Faustregel
Für die dauerhafte Außenhaltung sollten Sie pro Meerschweinchen mindestens zwei Quadratmeter Fläche einplanen. Soll es sich lediglich um einen Stall handeln, ist für jedes Meerschweinchen eine Fläche von mindestens einem Quadratmeter einzuplanen. In diesem Fall ist jedoch ein täglicher zusätzlicher Auslauf unbedingt notwendig.
Für größtmögliche Sicherheit sorgen
Ebenfalls wichtig ist es, den Meerschweinchen die bestmögliche Sicherheit zu garantieren. Das Gehege muss unbedingt gegen Einbrüche von Fressfeinden sowie gegen Ausbrüche der Meerschweinchen gesichert werden, und zwar nicht nur von unten, sondern auch von oben.
Außerdem sollte das neue Gehege keinerlei Verletzungsrisiko bieten und die Tiere vor allen erdenklichen Witterungsbedingungen schützen.
Wichtig für eine gute Sicherheit:
- verwenden Sie einen stabilen Draht, den die Tiere nicht durchnagen können
- Türen und Fenster sollten optimal gesichert sein
- Absicherung des Geheges nach unten, indem Sie einen Teil des Drahtes in den Boden eingraben
- stabiles Dach für eine Absicherung nach oben hin
- ausreichend Dächer und Unterschlupfmöglichkeiten, unter denen sich die Tiere sowohl bei Gefahr als auch bei Regen, Schnee oder starker Sonneneinstrahlung verstecken können
All dies ist bereits bei der Planung des Geheges zu bedenken.
Diese Gehegearten eignen sich für den Außenbereich
Wenn Sie den Meerschweinchenstall für den Außenbereich selber bauen möchten, kommen grundsätzlich verschiedene Varianten infrage. Wir möchten Ihnen diese nachfolgend vorstellen und auf die individuellen Vor- und Nachteile eingehen.
Voliere für die Meerschweinchen
Die Voliere kennen wir klassischerweise als Vogelgehege. Doch auch für Meerschweinchen kann sie gute Dienste erweisen, denn sie bietet den Tieren aufgrund ihrer vollflächigen Verdrahtung einen hervorragenden Schutz. Der Volieredraht kann in den Boden eingegraben werden, sodass das Gehege im unteren Teil gesichert wird.
Um eine Voliere selber zu bauen, arbeiten Sie am besten mit einer Kombination aus stabilem Volieredraht, der nagersicher sein sollte, und Holz. Der Draht kann das Gehege auch nach oben hin absichern.
Damit die Tiere in der Voliere auch vor allen möglichen Temperartur- und Witterungsbedingungen geschützt sind, sollten Sie ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten sowie ein großzügiges Haus einplanen.
Fazit Voliere
Die Voliere lässt sich kostengünstig und schnell bauen, kann flexibel an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden und bietet eine hohe Sicherheit.
Stall mit angrenzendem Auslauf
Ein Stall mit angrenzendem Auslauf eignet sich ebenfalls für die Meerschweinchen. Im Grunde ähnelt das Prinzip der Voliere mit integriertem Häuschen. Allerdings können Sie bei dieser Variante in der Regel entscheiden, ob die Meerschweinchen jederzeit Zugang zum Auslauf haben sollen oder nicht.
Achten Sie auch hier auf eine robuste Bauweise und verwenden Sie hochwertige Materialien wie Nagerdraht und unbehandeltes Holz.
Achtung!
Wenn Sie Stall und Auslauf zeitweise voneinander trennen möchten, müssen in beiden Bereichen ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung stehen.
Mobilen Meerschweinchenstall bauen
Sie möchten, dass die Tiere regelmäßig an neuen Stellen „grasen“ und die Umgebung erkunden können? Auch dies ist möglich. In diesem Fall eignet sich ein Stall, der mit Rädern ausgestattet wird und hierdurch flexibel ist.
Bedenken Sie jedoch, dass ein zusätzlicher Auslauf notwendig ist.
Einen mobilen Stall bauen Sie ganz einfach, indem Sie den Käfig mit Rädern versehen. Da er dann jedoch höher liegt, ist auf einen ausreichenden Schutz von unten zu achten.
Sie können diesen Stall ebenfalls aus Holz und Draht errichten. Für den Auslauf eignet sich ein mobiles Außengehege aus Draht, das jederzeit auf- und abgebaut werden kann. Achten Sie unbedingt auf ausreichend Schutz von oben.
Ausgedientes Gartenhaus zum Meerschweinchenstall umbauen
Eine der einfachsten Varianten, ein schönes, sicheres und geräumiges Meerschweinchengehege für den Außenbereich zu bauen, ist die Verwendung eines ausgedienten Gartenhauses. Dieses bietet in der Regel eine großzügige Fläche und erfüllt die wichtigsten Sicherheitsbedingungen, sodass Sie Ihre Tiere bedenkenlos herumlaufen lassen können.
Idealerweise verfügt das Gartenhaus über einen angrenzenden Auslauf, den Sie jedoch meist schnell nachrüsten können. Hierfür verwenden Sie am besten hochwertigen Nager- oder Volieredraht, der sich flexibel an die Gegebenheiten anpassen lässt.
Unser Tipp
Das Gartenhaus kann zudem recht einfach mit einer zusätzlichen Isolierung sowie zahlreichen Unterschlupfmöglichkeiten ausgestattet werden. Es lässt sich kinderleicht und schnell einrichten.
Schaffen Sie das Gartenhaus jedoch extra an, um hieraus ein Meerschweinchengehege zu bauen, sind die Kosten vergleichsweise hoch, sodass sich diese Variante nicht eignet.
Welche Materialien eignen sich für einen Meerschweinchenstall im Freien?
Wie oben erwähnt, sind es vor allem unbehandeltes Holz und Draht, die man verwendet, um einen Meerschweinchenstall selber zu bauen. Sie sind für die Tiere geeignet und können eine hohe Sicherheit bieten. Außerdem sind sie unbedenklich und kostengünstig.
Möchten Sie den Meerschweinchenstall im Freien von Vornherein mit einer guten Dämmung ausstatten und legen dennoch großen Wert auf eine einfache Bauweise, können Sie auch die sogenannten Sandwichplatten verwenden. Es handelt sich dabei um zweilagige Metall- oder Kunststoffplatten, in deren Zwischenraum sich eine hochwertige Dämmschicht befindet. Die Platten lassen sich einfach zuschneiden und verarbeiten.
Verwenden Sie Holz oder OSB-Platten für den Bau des Außengeheges, sollten Sie darauf achten, diese Materialien wetterfest zu machen.
Wichtig!
Ein Anstrich mit einem Wetterschutzlack ist unbedingt notwendig, um eine lange Lebensdauer der Materialien zu garantieren.
Das Dach sollte zudem mit Pappe oder Dachziegeln ausgestattet werden. Auch Bleche eignen sich zur Dacheindeckung, wenn der Stall ausreichend belüftet wird. Andernfalls kann sich vor allem im Sommer die Hitze darunter stauen, was für die Meerschweinchen zur echten Gefahr werden kann.