Das Foto zeigt zwei Meerschweinchen in einem Stall

Meerschweinchenstall innen

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Wenn Sie sich für die Innenhaltung von Meerschweinchen entscheiden, können Sie grundsätzlich zwischen verschiedenen Varianten wählen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, ein separates Meerschweinchenzimmer einzurichten. Aber wie sieht ein Meerschweinchenstall für Innen aus?

Nachfolgend erfahren Sie, was Sie bei der Innenhaltung von Meerschweinchen grundsätzlich beachten sollten.

Meerschweinchen Stall innen – Grundlegendes

Damit die Meerschweinchen auch bei der Innenhaltung ein artgerechtes Leben führen können, ist es wichtig, ein Gehege in der richtigen Größe zu wählen.

Meerschweinchen sollten niemals einzeln, sondern immer mindestens zu zweit gehalten werden. Das bedeutet, dass der Stall groß genug für zwei Meerschweinchen sein muss. Pro Tier sollte mindestens ein halber Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen, sodass ein Stall für zwei Meerschweinchen eine Größe von einem Quadratmeter aufweisen muss.

Wichtig!

1/2 Quadratmeter pro Tier ist nur das absolute Mindestmaß. Je größer der Stall ist, desto besser wird es den Tieren gehen.

Zu beachten ist zudem, dass die Schweinchen zusätzlich zu ihrem Stall täglich Auslauf benötigen, denn die kleine Grundfläche des Geheges reicht nicht aus, um dem Bewegungsdrang der Tiere auch nur ansatzweise gerecht zu werden.

Das Foto zeigt ein Meerschweinchen mit langem FellDev_Maryna / shutterstock.com

Der richtige Standort

Ebenfalls wichtig ist es, von Anfang an den perfekten Standort für das Meerschweinchengehege auszuwählen.

Informationen zum richtigen Standort:

  • das Gehege gehört nicht ins Kinderzimmer
  • wählen Sie einen ruhigen Standort fernab von TV- oder Radiolärm aus
  • das Schlafzimmer eignet sich nicht als Standort, da Meerschweinchen größtenteils nachts aktiv sind und dabei Lärm verursachen
  • wählen Sie einen Standort aus, an dem es keine Zugluft gibt
  • stellen Sie das Gehege nicht an der Heizung auf

Sonne

Ideal ist ein Standort, an dem Sonneneinstrahlung möglich ist, damit die Tiere beispielsweise durch Öffnen des Fensters mit ausreichend Vitamin D versorgt werden.

Innenstall – Varianten

Im Handel werden verschiedene Ställe für die Meerschweinchen-Innenhaltung angeboten, die allesamt individuelle Vor- und Nachteile haben.

Grundsätzlich sollten Sie beim Kauf eines neuen Stalles für die Innenhaltung Folgendes beachten:

  • das Gehege muss groß genug für die jeweilige Anzahl an Meerschweinchen sein
  • der Käfig muss gut belüftet sein, damit sich beispielsweise der Ammoniakgeruch des Urins nicht stauen kann
  • der Käfig muss solide verarbeitet sein und darf keinerlei Verletzungsrisiko bergen
  • das Gehege sollte unbedingt aus artgerechten, unbedenklichen Materialien bestehen

Gitterkäfig mit Kunststoff-Wanne

Wenn Sie sich im Zoofachhandel umschauen, werden Sie schnell feststellen, dass noch immer Gitterkäfige mit einer Kunststoff-Wanne am häufigsten angeboten werden. Das ist auch kein Wunder, denn sie sind kostengünstig und pflegeleicht. Außerdem bieten sie eine gute Belüftung. Das waren allerdings schon die einzigen Vorteile.

Wichtig!

Ein solcher Käfig eignet sich nicht für die Innenhaltung von Meerschweinchen!

Ein Gitterkäfig mit Plastik-Wanne ist in der Regel zu klein, teilweise gefährlich, da sich die Tiere beispielsweise einklemmen können und er besteht zudem aus Materialien, die alles andere als artgerecht sind.

Ein weiteres Problem resultiert daraus, dass die Einstreu leicht zwischen den Gitterstäben hindurchfällt, sodass der Bereich um das Gehege stark verschmutzt werden kann.

Wenn Sie sich dennoch für ein solches Gehege entscheiden, achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Größe. Die Zwischenetagen sollten nicht aus Gittern bestehen und die Treppen sollten nicht zu steil sein.

Wichtig!

Schaffen Sie im Gehege ausreichend Rückzugsorte für Ihre Meerschweinchen, indem Sie beispielsweise Plateaus und Häuser integrieren.

Das Foto zeigt zwei Meerschweinchen in einem UnterschlupfR J M Bishop / shutterstock.com

Gitterkäfig aus Holz

Deutlich besser geeignet ist ein Gitterkäfig aus Holz, vorausgesetzt, er besteht aus unbehandelten Materialien. Im Vergleich zum Kunststoffmodell ist der Holzkäfig deutlich stabiler und langlebiger, allerdings auch erheblich schwerer.

Ebenso kann sich die Reinigung etwas komplizierter gestalten. Holzkäfige mit Gittern sind oft größer und sehen obendrein schön aus, sodass sie sich problemlos in jeden Wohnstil integrieren lassen. Auch bei dieser Variante kann es jedoch passieren, dass die Einstreu zwischen den Gitterstäben hindurchfällt. Zudem sind diese Varianten relativ teuer im Vergleich zum Kunststoff-Gehege.

Holzgehege mit Plexiglas als Meerschweinchenstall für Innen

Eine der besten und artgerechtesten Varianten ist der Holzkäfig, welcher mit Plexiglasscheiben kombiniert wird. Dieser ist im oberen Bereich offen, was auch kein Problem darstellt, denn die Meerschweinchen klettern nicht.

Dennoch sollte das Gehege hoch genug sein, damit die Tiere es nicht beispielsweise von ihrem Haus aus überspringen und sich möglicherweise verletzen können.

Im Vergleich zu den beiden anderen Modellen ist diese Variante deutlich teurer, bietet den Tieren jedoch den mit Abstand größten Komfort. Holzkäfige mit Plexiglas sind in der Regel sehr geräumig und bestehen aus einem robusten, artgerechten Material.

Gut zu wissen!

Diese Bauweise bietet verschiedene Versteckmöglichkeiten und die Käfige können abwechslungsreich gestaltet werden.

Diese Varianten sind jedoch deutlich schwerer und bedürfen eines hohen Pflegeaufwandes. Um eine zu starke Verschmutzung des Untergrundes zu vermeiden, können Sie das Gehege mit einer Schutzmatte auslegen. Hierfür können Sie beispielsweise Teichfolie verwenden.

Das Foto zeigt ein Meerschweinchen das Grünzeug frisstDev_Maryna / shutterstock.com

Farbige Gestaltung

Wenn Sie das Holzgehege farbig gestalten möchten, um ein paar Akzente zu setzen, gibt es zwei sehr gute und tierfreundliche Möglichkeiten:

  • Verwendung von Sabberlack

Hierbei handelt es sich um Lack, der extra für Kinder entwickelt wurde. Er ist vollkommen unbedenklich und daher auch für Meerschweinchen geeignet.

  • Farbe selber herstellen

Aus verschiedenen Gemüsesorten lassen sich schöne Farben herstellen. Kochen Sie beispielsweise rote Bete und verwenden Sie den Sud für einen rosa bis roten Anstrich. Je öfter Sie die „Farbe“ auftragen, desto intensiver wird sie. Spinatsud wiederum eignet sich zur Herstellung einer grünen Farbe.

Käfig mit einem Auslauf ergänzen

Die meisten Gehege-Arten sind relativ klein und bieten den Meerschweinchen daher keinesfalls ausreichend Auslauf. Deshalb ist es wichtig, für zusätzlichen Bewegungsfreiraum zu sorgen. Sie können daher einen Auslauf bauen, der Ihren Meerschweinchen den täglich wichtigen Auslauf garantiert.

Idealerweise sind der Käfig und der Freilauf direkt miteinander verbunden, sodass die Tiere diesen jederzeit nach Lust und Laune benutzen können.

Wichtig!

Sind Auslauf und Käfig voneinander getrennt, sodass Sie entscheiden, wann die Tiere die jeweiligen Bereiche nutzen können, achten Sie unbedingt darauf, dass in allen Bereichen ständig ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung steht. Auch Heu sollte immer vorrätig sein.

Meerschweinchenstall innen selber bauen

Selbstverständlich ist es nicht unbedingt notwendig, einen fertigen Meerschweinchenstall für innen zu kaufen. Sie können diesen auch selbst bauen, wenn Sie handwerklich begabt sind.

Achten Sie auf die wichtigen Eigenschaften und Sicherheitshinweise, die für einen guten Käfig unbedingt notwendig sind.

Klassischen Meerschweinchenstall selber bauen

Einen klassischen Meerschweinchenstall für innen bauen Sie am besten, indem Sie eine Kombination aus Holz und Plexiglas oder Nagerdraht wählen. OSB-Platten eignen sich hervorragend, denn diese sind kinderleicht zu verarbeiten.

Sie können diesen Stall nach Ihren persönlichen Vorlieben gestalten, sollten sich jedoch vor allem an den Bedürfnissen Ihrer Tiere orientieren.

Sie haben die Möglichkeit, direkt ein großes Gehege mit angrenzendem Auslauf zu bauen.

Das Foto zeigt ein Meerschweinchen, das frei laufen darfNattesha / shutterstock.com

Wichtig!

Verwenden Sie ausschließlich hochwertige Materialien, die für Meerschweinchen unbedenklich sind. Wenn Sie mit Kleber arbeiten, sollte dieser nicht hervor quillen. Verwenden Sie Schrauben oder Nägel, achten Sie unbedingt darauf, dass diese vollständig versenkt werden und keine Spitzen vorhanden sind.

Ein Meerschweinchenzimmer einrichten

Eine hervorragende Alternative zum Käfig für innen ist ein sogenanntes Meerschweinchenzimmer. Dabei handelt es sich um einen Raum, welcher ausschließlich von den Meerschweinchen genutzt und dementsprechend eingerichtet wird. In sehr kleinen Wohnungen ist es jedoch meist nicht möglich, ein solches Meerschweinchenzimmer zu errichten.

Das artgerechte Meerschweinchen SchlafhausHinzefoto / shutterstock.com

Das ist bei der Einrichtung eines Meerschweinchenzimmers zu beachten:

  • Der Boden muss dicht sein, damit Urin und Kot keine Schäden am Untergrund verursachen. Ein Fliesenboden oder PVC eignen sich hervorragend. Ist der Raum jedoch mit Teppichboden ausgelegt, sollten Sie eine schützende Schicht darüber geben. Hierfür eignen sich beispielsweise PVC oder Teichfolie. Anschließend geben Sie die Einstreu auf den Untergrund
  • Außerdem sollten Sie die Wände vor Kratzern schützen. Es empfiehlt sich, den unteren Teil der Wand beispielsweise mit einer OSB-Platte oder mit einer anderen adäquaten Verkleidung zu schützen
  • Beseitigen Sie Gefahrenquellen, wie beispielsweise offene Türen und Fenster oder leichte Möbelstücke, die ggf. umfallen oder bei denen die Meerschweinchen sich einklemmen und verletzen könnten

Weitere Alternativen

Meerschweinchen haben einen enormen Bewegungsdrang, der unbedingt befriedigt werden sollte, damit die Tiere dauerhaft fit und gesund bleiben. Sie können sich daher auch für den freien Wohnungsauslauf entscheiden. Diese Variante eignet sich, wenn die Wohnung nicht groß genug für ein Meerschweinchenzimmer ist, sodass lediglich ein kleiner Stall untergebracht werden kann.

Definition

Freier Wohnungsauslauf bedeutet, dass sich die Meerschweinchen den Großteil des Tages frei in der gesamten Wohnung – oder zumindest in großen Teilen davon – bewegen können.

Der freie Wohnungsauslauf birgt erhebliche Gefahren, sodass Sie unbedingt einige Dinge beachten sollten:

  • Sichern Sie alle Kabel und Steckdosen. Diese sollten für die Meerschweinchen nicht erreichbar sein
  • Sichern Sie Türen und Fenster, sodass die Tiere weder herausfallen noch sich darin einklemmen können
  • Sichern Sie alle Möbel und leichten Gegenstände, damit diese nicht umfallen
  • Andere Haustiere sowie Kinder können für Meerschweinchen im Freilauf zur echten Gefahr werden. Deshalb sollte der freie Wohnungsauslauf nur erfolgen, wenn die Kinder nicht zuhause und keine weiteren frei herumlaufenden Haustiere wie Hund und Katze vorhanden sind
  • Trainieren Sie Ihren Meerschweinchen an, bei Bedarf eine Nager-Toilette aufzusuchen, damit sie ihre kleinen und großen Geschäfte nicht in der gesamten Wohnung verrichten

Meerschweinchen-Stall ausstatten

Egal, ob Sie Ihre Meerschweinchen innen oder außen halten: Das Gehege sollte stets mit einigen Basis-Utensilien versehen werden, damit sich die Meerschweinchen pudelwohl fühlen.

Diese Utensilien dürfen im Käfig nicht fehlen:

  • Futternäpfe (am besten einer für Trockenfutter und einer für Frischfutter)
  • Wassernäpfe
  • Heuraufen
  • Häuser und andere Unterschlupfmöglichkeiten wie Brücken, Tunnel oder Plateaus (pro Tier eins)
  • artgerechte Spielzeuge wie Brücken oder Hängematten
  • optimale Einstreu
Das Foto zeigt ein Meerschweinchen im Spielhaus

Wichtig!

Futter und Wasser sowie Heu müssen für die Meerschweinchen rund um die Uhr uneingeschränkt zugänglich sein.

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