So geht’s
Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die Angst oder zumindest ein flaues Gefühl vor dem Arztbesuch haben. Den Meerschweinchen geht es nicht anders. Auch sie gehen nicht gern zum Tierarzt. Abgesehen davon, dass sie Angst haben, bedeutet der Tierarztbesuch auch einen enormen Stress.
Wie Sie mit dem Meerschweinchen zum Tierarzt gehen und das Tier hierbei beruhigen, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Stress vermeiden!
Das Wichtigste bei einem anstehenden Tierarztbesuch ist, dass Sie Stress und Hektik vermeiden. Die Meerschweinchen sind sehr sensibel und merken bereits vor der Abreise zum Tierarzt, dass etwas nicht stimmt. Deshalb sollten Sie so wenig Aufsehen wie möglich veranstalten und alles gut planen.
Steht ein regulärer Termin beim Tierarzt an, ist dies sicherlich kein Problem. Wenn das Tier jedoch ernsthaft erkrankt ist und Sie schnell handeln müssen, wird es möglicherweise schwierig, ruhig zu bleiben. Versuchen Sie es dennoch.

Am besten versuchen Sie die folgenden Dinge:
- Bereiten Sie die Transportbox vor, indem Sie sie mit Einstreu (beispielsweise Stroh) und einigen Leckerlies ausstatten. Am besten tun Sie dies außer Sichtweite des Meerschweinchens.
- Nähern Sie sich dem Tier stets ruhig, um zusätzlichen Stress zu vermeiden.
- Wenn möglich, lassen Sie das Meerschwein allein in seine Transportbox gehen.
Tipp
Wenn Sie mit Ihrem Meerschweinchen regelmäßig üben, dass es allein in die Box gehen kann, gestaltet sich der Arztbesuch deutlich einfacher. Sie erreichen dies, indem Sie die Box beispielsweise frei zugänglich für das Tier stehen lassen, sodass es seine Scheu davor ablegen kann.
- Bereiten Sie einen Stichpunktzettel mit allen wichtigen Dingen vor, die Sie den Tierarzt fragen oder die Sie ansprechen möchten. Das ist wichtig, damit Sie nichts vergessen.
- Wenn Sie ein Gesundheitstagebuch für Ihr Meerschweinchen führen, was wir Ihnen grundsätzlich ans Herz legen möchten, legen Sie dieses für den Arzttermin bereit.
Wie Sie erkennen, dass Ihr Meerschweinchen unter Stress leidet
Zugegeben, es ist nicht einfach, zu erkennen, ob ein Meerschweinchen gestresst ist. Wenn Sie Ihr Tier jedoch sorgfältig beobachten, können Sie den Stresslevel an einigen Punkten bemessen.
Diese Anzeichen können auf Stress hindeuten:
- Gähnen in Ihre Richtung (weil Sie in dem stressigen Moment als „Gegner“ angesehen werden)
- Zähneknirschen
- Sträuben des Fells
- Anheben der Schnauze

Ein Artgenosse sorgt für Ruhe
Solange Ihr Meerschweinchen keine ansteckende Erkrankung hat oder stark verletzt ist, spricht nichts dagegen, wenn Sie ein weiteres Meerschweinchen mit zum Tierarztbesuch nehmen. Dies hat den Vorteil, dass die Tiere sich gegenseitig beruhigen können. Wenn Sie Angst haben, ist es für Sie doch sicher auch beruhigend, wenn ein geliebter Mensch Sie beruhigt. Den Meerschweinchen geht es genauso.
Ist eine stationäre Aufnahme nötig, beispielsweise in der Tierklinik, besteht unter Umständen ebenfalls die Möglichkeit, den Artgenossen mit abzugeben. Sie sollten sich jedoch vorher nach eventuellen zusätzlichen Kosten erkundigen.
Streicheln hilft nicht!
Was dem Tier nicht hilft, ist, wenn Sie versuchen, es durch Streicheln zu beruhigen, anstatt dies einen Artgenossen tun zu lassen. Meerschweinchen mögen es nicht, wenn man sie streichelt, schon gar nicht in einer Situation, in der sie ohnehin gestresst sind. Wenn Sie beruhigend auf Ihr Meerschweinchen einwirken möchten, dann reden Sie mit ihm.

Während der Fahrt zum Tierarzt
Während der Fahrt sollten Sie darauf achten, dass das Meerschweinchen gesichert ist. Dies gilt vor allem, wenn Sie mit dem Auto oder mit dem Fahrrad zum Tierarzt fahren.
Beim Radfahren oder auf dem Fußweg zum Tierarzt vermeiden Sie unbedingt Zugwind. Decken Sie die Transportbox am besten ab, sodass es nicht ziehen kann. Dies hat außerdem den Vorteil, dass das Meerschweinchen durch den Lärm und die vielen unbekannten Geschehnisse in der Umgebung keinen zusätzlichen Stress erleidet.
Das passiert beim Tierarzt
Um den Stress so gering wie möglich zu halten, können Sie die Decke auch im Wartezimmer der Tierarztpraxis auf der Transportbox belassen. Einige Tierarztpraxen bieten zudem separate Wartezimmer für Kleinsttiere wie Meerschweinchen, Hamster oder Ratten an.
Der Tierarzt selbst wird sich zunächst anhören, weshalb Sie zu ihm gekommen sind. Anschließend wird er sich das Meerschweinchen anschauen, um herauszufinden, was dem Tier fehlt.
Dies gelingt umso einfacher, wenn Sie ein ausführliches Gesundheitstagebuch vorzeigen können, in dem selbst kleinste Änderungen am Verhalten der Tiere vermerkt sind.
Tipp
Bevor der Tierarzt eine teure Behandlung startet, erfragen Sie am besten die Kosten.