Hinweis
Kein anderes Meerschweinchen hat ein Fell wie ein Lunkarya. Es ist lang, lockig und steht senkrecht vom Körper ab. Diese Frisur ist ein Selbstläufer und für Ordnungsfanatiker eher nicht geeignet. Die Meeries brauchen weder gekämmt, noch gebürstet zu werden.
Charakteristisches Verhalten von Lunkarya Meerschweinchen
Die Schwedischen Schäfchen haben nicht nur ein ungewöhnliches Äußeres. Ihr Verhalten ist ebenfalls etwas anders, als bei „gewöhnlichen“ Meeries.
Wie alle Schweinchen sind sie neugierig und verspielt.
Hinweis
Scheu und Zurückhaltung kennen sie nicht. Selbst in Situationen, in denen andere Meeries in Panik geraten, bleiben Lunkarya Meerschweinchen ruhig und gelassen. Schon die Babys strahlen diese Ruhe aus.
Menschen gegenüber sind die kleinen Nager aufgeschlossen. Sie können sich wunderbar mit ihnen unterhalten. Ihre Schweden haben auch kein Problem damit, wenn Sie sie hochheben. Gern holen sich die Kerlchen kleine Extras aus Ihrer Hand ab.
Sie haben ein zauberhaftes, sanftes Wesen. Jegliche Aggressivität ist ihnen fremd. Besonders die Männchen werden schnell zahm und anhänglich. Sie sind kontaktfreudiger und neugieriger als die Weibchen. Schnell haben sie sich an ihr neues Zuhause und an Sie gewöhnt.
Die Haltung von reinen Männchengruppen ist bei dieser Rasse möglich. Achten Sie darauf, eine gerade Anzahl von Tieren in der Gruppe zu haben. Selbstverständlich funktionieren gemischte Gruppen ebenfalls. Hier sollten Sie daran denken, die Herren zu kastrieren. Andernfalls stellt sich bald Nachwuchs ein.
Unser Tipp
Selbst wenn Ihr Lunkarya Meerschweinchen an Ihnen hängt und bei Ihnen sein möchte, braucht es unbedingt mindestens einen Artgenossen. Sie als Mensch können diesen nicht ersetzen. Sie kommunizieren und verhalten sich anders als ein Meerie. Jeder möchte mindestens einen Artgenossen um sich, der die gleiche Sprache spricht.
Eignung für Anfänger
Endlich ein Langhaarmeerie für Anfänger! Ihr reizendes Wesen und das pflegeleichte Fell machen sie perfekt für Einsteiger.
Pflege
Die Wuschelchen machen den Eindruck, ebenso pflegeintensiv zu sein, wie andere Langhaarrassen. Zum Glück sind sie das nicht. Ihr harsches Fell verfilzt nicht. Ständiges Kämmen oder Bürsten ist nicht erforderlich und außerdem sinnlos.
Selbst, wenn es Ihnen gelingen sollte eine Locke auszukämmen, rollt sie sich sofort wieder zusammen.
Das Fell ist so beschaffen, dass Einstreu darin selten hängenbleibt. Passiert es doch einmal, ist es schnell ausgezupft.
Wird die Haarpracht zu lang und schleift über den Boden, kürzen Sie einfach mit einer Schere.
Unser Tipp
Die Nager sind anfällig für Hitze. Sie staut sich schnell unter dem dichten Fell. Achten Sie im Sommer auf ausreichend Kühlung.
Freilandhaltung möglich?
Für Freilandhaltung ist das Lunkaria nicht die richtige Rasse. Ihr Fell saugt sich draußen mit Wasser und Schmutz voll.
Interessante Infos zu den Lunkarya Meerschweinchen
Der Name Lunkarya setzt sich aus Lunka und rya zusammen. Lunka steht als Abkürzung für Lundqvist, rya ist schwedisch und bedeutet Schaf.
Die Rasse weist einige Ähnlichkeiten mit den Curlys auf. Beide haben abstehendes, krauses Fell. Jedoch sind die Locken der Lunkaryas deutlich länger als die der Curlys. Curlys haben stets kurzes Fell.
Lunkaryas sind die erste Rasse mit einem dominanten Lockengen. Rexe und beide Teddyrassen haben ebenfalls krauses/lockiges Fell. Das dafür verantwortliche Gen ist jedoch rezessiv, was die Zucht erschwert.
Die Schweden können mit allen anderen Rassen gekreuzt werden. Die Nachkommen haben immer Locken.
Bei Kreuzung mit glatthaarigen Meeries verliert das Fell die Harschheit, es wird weicher. Das ist von den Züchtern nicht erwünscht. Ihr Bestreben ist es, das besondere der Rasse, das harsche Haar, zu erhalten.
Am härtesten sind die Locken gleich nach der Geburt. Nach wenigen Tagen wird das Fell weicher. Babys, bei denen die Haare im Gesicht nach kurzer Zeit brechen, entwickeln sich zu besonders guten Zuchttieren. Es kann passieren, dass das Köpfchen fast kahl wird.
Als letzte Besonderheit kommt der Fellwechsel ins Spiel. Jedes Baby macht ihn im Alter von 2 Wochen durch. Weibchen verlieren fast ihr ganzes Fell, wenn sie geworfen haben. Der Fellwechsel beginnt oft an den Flanken, plötzlich brechen die Haare ab.
Keine Sorge, Ihr Schweinchen hat weder Milben noch eine Hautkrankheit. Das ist völlig normal. Das Fell wächst schnell wieder nach und wird schöner und üppiger als zuvor.
Bei der Geburt wiegen die Jungen 60 bis 120 g.
Aussehen und besondere Merkmale
- Größe: 20 bis 32 cm
- Gewicht: 800 bis 1300 g
- Lebenserwartung: 4 bis 8 Jahre
- Farbschläge: Die Schweinchen sind oft reinweiß, teilweise mit verschiedenen Grautönen, selten schwarz, kombiniert. Bei Lunkaryas fehlt der lästige Grauschleier. Er dunkelt bei anderen Rassen gern weißes oder graues Fell ab und lässt die Farben verwaschen erscheinen. Ein Lunkarya erstrahlt stets in perfektem Weiß.
Ihr Körper ist rundlich gebaut, sie sind etwas kürzer und breiter als andere Meeries. Dieser Eindruck wird durch das abstehende Fell noch verstärkt.
Gut zu wissen
Die kleinen Nager gehören zu den Langhaarmeeries. Lässt man es gewähren, kann das Fell bis 30 cm lang werden. Am Kopf ist es kraus und kurz. Im Bereich der Ohren wird es lang und Locken bilden sich.
Das Fell ist sehr dicht, wie bei Schafen. Durch die Harschheit bleiben die Locken aufrecht stehen. Alle anderen Langhaarmeeries haben weiches Fell, das mehr oder weniger am Körper herabfällt. Die Schweden bilden eine große Ausnahme. Die beiden Hüftwirbel fallen bei ihnen kaum auf.
Erwünscht ist ein Pony, der ins Gesicht fällt.
Herkunft
Das Erste Lunkarya Meerschweinchen wurde 1986 zufällig entdeckt. In der Zoohandlung der Geschwister Lundqvist bot jemand seinen Wurf Meerschweinchen an. Darunter war ein Böckchen, das die beiden Schwestern sofort faszinierte. Die Eltern waren Rosetten Meeries. Das Baby aber hatte langes, lockiges Fell, das zudem noch sehr rau war.
Sie zogen den Kleinen auf und machten mehrere Testverpaarungen. Zu ihrer großen Freude fielen schon in der ersten Generation Nachkommen, die ein ebensolches gelocktes Fell hatten. Züchterisch bedeutete das, dass sich das neuentdeckte Gen dominant vererbt. Das neue Lockengen bekam den Namen „LuLu“.
Weiteren Verpaarungen mit verschiedenen Rassen festigten die Haarstruktur. Besonderen Wert legten die Schwestern auf das raue, harsche Haar. Das sollte das Markenzeichen der neuen Rasse sein.
Dies alles geschah in Schweden. 2004 kamen die ersten Tiere nach Deutschland. Wegen ihres Aussehens werden sie gern Schwedische Schäfchen oder Schafschweinchen genannt.
Fazit
Diese Tierchen lassen die Herzen all jener höher schlagen, die langhaarige, anhängliche Wuschelbällchen mögen.